Ein letztes Mal «Hans-Peter»

Während acht Jahren berichteten Hans Wicki und Peter Keller am Sessionsrückblick über ihr Wirken am eidgenössischen Parlament.

Statt mit einer Auflistung von Themen, die sie am Sessionsrückblick thematisierten wollten, stand in der Einladung von Peter Keller und Hans Wicki lediglich: zum letzten Mal. «Wir haben für einmal keine Themen gemacht, weil es eine Abschiedsparty für Peter sein soll», erklärte FDP-Ständerat Hans Wicki eingangs der Veranstaltung. Eine solche wurde es am Samstagvormittag zwar nicht ganz. Gleichwohl wurde der SVP-Nationalrat Peter Keller – er stellt sich bekanntlich nicht mehr zur Wiederwahl – am Ende des Sessionsrückblicks im Höfli in Stans feierlich verabschiedet. Raphael Bodenmüller, Präsident der Nidwaldner FDP, dankte im Namen beider Parteien für die jeweils interessanten Rückblicke. «Es war sehr angenehm, dir zuzuhören, du bist immer sehr fair geblieben», lobte er Keller. Es sei wichtig, dass man sich nach der Session jeweils habe informieren lassen dürfen, was in Bern behandelt worden sei. «Wir haben immer eine sachliche und faire Diskussion erleben dürfen und natürlich auch eine unterhaltsame», ergänzte er.

Während acht Jahren haben Wicki und Keller dreimal im Jahr zum Sessionsrückblick geladen. «Ich hoffe, dass es in irgendeiner Art weitergeht», meinte Bodenmüller und liess den beiden Bundesparlamentariern je einen Blumenstrauss überreichen. Wenn es nach Hans Wicki geht, findet der nächste Sessionsrückblick im kommenden März statt. «Der wird auch einen Namen haben. Welchen, weiss ich noch nicht», sagte Wicki, der als Ständerat zur Wiederwahl antritt. Er liess es sich nicht nehmen, Keller ebenfalls zu danken und einen Blick auf die vergangenen Jahre zu werfen. «Es sind wunderschöne Anlässe gewesen, an denen auch gestritten wurde.» Wenn auch selten. Schliesslich, so sagte Wicki, seien er und Keller in 80 Prozent der Fälle gleicher Meinung gewesen. «Und über die restlichen 20 Prozent haben wir nicht gesprochen, ausser ihr habt uns dazu gezwungen», sagte Wicki an die Anwesenden gerichtet.

Eine von Wahlen geprägte Session

Die gut einstündige Veranstaltung beinhaltete aber nicht nur Lob und Dankesworte. Keller und Wicki liessen es sich nicht nehmen, auch über aktuelle Geschäfte der Herbstsession zu berichten. Auch wenn diese, wie beide betonten, geprägt gewesen sei von den Wahlen. Mit Ausnahme bei den 35 abtretenden Bundesparlamentarier sei eine gewisse Nervosität zu spüren gewesen, erklärte Keller. Bemühungen, eigene Themen ins Parlament zu bringen, waren gross.

Ein Thema, das die Parlamentarierinnen und Parlamentarier einmal mehr beschäftigte und es noch lange tun wird, war die Energie. So hatte sich das nationale Parlament mit der Frage auseinanderzusetzen, wie erneuerbare Energien gefördert werden können (Mantelerlass). Die Frage, was höher gewichtet wird, der Umweltschutz oder die Energiesicherheit, war Kern der Diskussion. Die beiden Nidwaldner Politiker betonten, dass alleine mit Massnahmen der erneuerbaren Energien die künftige Versorgungssicherheit aber nicht gewährleistet sei. Keller kritisierte, dass die Diskussion zudem zuweilen zu fest ins Detail ginge und man das Grundsätzliche vergesse.

Die beiden Hergiswiler thematisierten auch die Zuwanderung, die in sämtlichen Lebenslagen spürbar sei: ob bei den Mietpreisen, im ÖV oder auf den Strassen. Dabei waren sich die Redner einig, dass die Schweiz wieder alleine darüber entscheiden müsse, wer zuwandern dürfe. «Es kommen zu viele rein und offenbar die Falschen», sagte Keller mit Verweis auf den Fachkräftemangel. Er brachte die Idee von Kontingenten aufs Parkett. «Eine Begrenzung ist für mich keine Lösung», sagte hingegen Wicki und wies daraufhin, dass aufgrund der Pensionierung der Babyboomer künftig Arbeitskräfte fehlen werden. Er gestand aber, keine Lösung für das Problem vorweisen zu können.

Tierisch wurde es – wie an den meisten Sessionsrückblicken – übrigens auch. Von Wanzen über Affen bis hin zu Kühen: Wicki und Keller beschäftigen sich schon mit allerlei Tieren. Die Schnecke bildete den Abschluss für Nationalrat Peter Keller: Er sagte Ja zur Motion, die vorsieht, dass die Schneckenzucht künftig zur Landwirtschaft zählt.